Portrait

Mache ein Portrait – lautete unsere selbst gestellte Aufgabe für diesen Monat. Da wir alle sehr unterschiedliche fotografische Interessen haben, durfte jede/r für sich wählen was er/sie gern fotografisch portraitieren wollte.

Detlef nahm sich sein „Lieblingsspielzeug“ vor – ein Caterham Super Seven. Das Gefährt aus dem Jahr 2005 gehört seit 2013 zur Familie. Das Auto sieht nicht nur knuffig aus, es kann auch fahren! Selbst größere Touren bis an den Gardasee bewältigt es mühelos.

Bei Astrid standen Schnecken schon seit langem auf dem Plan. Die hat sie zahlreich im Garten – jedoch nicht wenn sie diese portraitieren möchte! Also zog sie los und stellte fest: Bei Regen verkriechen sich Schnecken im Häuschen. Schlechtes Timing. Tagsüber sind sie auch nicht unterwegs, am besten ist es morgens gegen sechs Uhr. Von Vorteil ist, dass Weinbergschnecken standorttreu sind und sich nur sieben Zentimeter in der Minute bewegen. Die Augen sind als schwarze Punkte an den beiden längern der vier Fühler zu erkennen. Mit diesen Fühlern kann sie nicht nur sehen, sondern auch riechen. Die unteren beiden Fühler sind zum Tasten und Schmecken. Sie ernährt sich von weichen, welken Pflanzenteilen und Algenbewüchsen, die sie mit ihrer Zunge abweidet. Die Zunge ist mit 40.000 Zähnchen besetzt. Fazit: Schnecken sind faszinierende, wunderbare Fotomodels.

Es war einmal eine renovierte Wohnung … in die zwei Humanoiden, vier Katzen und temporär ein Kind einzogen. Soweit so gut. Miete wurde nur vier Monate gezahlt; 17 Monate später wurde die Wohnung durch den Gerichtsvollzieher an den Vermieter übergeben.

Portrait einer Wohnung: bestialischer, unerträglicher Gestank. Die gesamte Fläche von 80 qm ist durchgehend mit Kleidung und Müll in etwa einem Meter Höhe belegt, durchsetzt von Katzenharn, Katzenkot, Tampons, Q-Tips, vergammelten Nahrungsmitteln, Pizzaschachteln. Der Lebensmittelmüll wandert in acht Müllsäcke, für die Kleidung werden 51 Müllsäcke benötigt, der Rest landet in zwei Containern á zehn Kubikmeter. Etwa 300 geöffnete und ungeöffnete Briefe (Rechnungen, Mahnungen, Mahnbescheide Titel und ein Haftbefehl) von Amtsgericht, Staatsanwaltschaft, JVA, Stadt, Inkassounternehmen, Post, Stadtwerken, Banken und Vorvermietern werden – nicht von selbst – ins Altpapier entsorgt. Der Schaden des Vermieters beläuft sich inklusive Gerichtskosten, Entrümpelung und erforderlicher Grundrenovierung nach erster Kostenschätzung auf 28.000 Euro. Kein Märchen sondern bittere Wahrheit. Die Fotos von Hans Peter sind ein Versuch, die gesehene, gerochene Verunstaltung einer in kürzester Zeit mutwillig unbewohnbar gemachten Wohnung zu verarbeiten. 

Andreas lernte ein Stück Wald in der Nähe seines Zuhauses während der Pandemie näher kennen. Fasziniert von einem scheinbar unnatürlichen Blattmuster auf einem abgesägten Stamm, beschloss er diesen Wald zu portraitieren. Gegensätzliches zog ihn dabei besonders an.

Annette begab sich auf die Suche nach den extrem seltenen und endemisch in Brandenburg vorkommenden Waldmöpsen. Groß war die Freude, wenn einer von nur 25 dieser niedlichen Individuen gefunden wurde.